In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Naturheilkunde und alternativen Medizin ist die Fortbildung von Heilpraktikerinnen und Heilpraktikern von entscheidender Bedeutung. Um unsere Qualität unter Beweis zu stellen und auch um unserem eigenen Anspruch zu genügen, müssen wir uns fortbilden. Das Streben nach kontinuierlicher Weiterbildung und das Erlernen neuer Fähigkeiten sind wesentliche Elemente, um den insgesamt steigenden Ansprüchen gerecht zu werden und die Patientenversorgung auf höchstem Niveau zu gewährleisten. Und damit uns das Ganze hier nicht zu langweilig wird, komme ich direkt mit etwas spannendem um die Ecke, es gibt ein Gesetz, das Fernunterricht regelt. Tadaaa: Das Fernunterrichtsschutzgesetz – FernUSG Und laut diesem Gesetz, müssen Fernlehrangebote geprüft und angemeldet werden und zwar nicht von Testimonials und Influencern sondern von einer zentralen Stelle, der ZFU.
Der Wildwuchs im Bereich der Fortbildungen und Coachings birgt nämlich einige Gefahren für Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker. Ihr kennt das, auf Social Media lauern Coaches an jeder Ecke und nicht immer ist die professionellste Verkaufsseite auch die beste Adresse. Das große Problem des ungeregelten Coaching-Geschäftes, das durch die rasant wachsende Anzahl von Online-Kursen verstärkt wird, ist ein wichtiger Aspekt, den wir heute mal genauer unter die Lupe nehmen wollen. Nämlich die berühmt, berüchtigte ZFU-Zertifizierung für Online-Kurse und was eigentlich gesetzlich dort festgelegt wurde.
Die ZFU, kurz für Zentralstelle für Fernunterricht, ist eine staatliche Aufsichtsbehörde in Deutschland, die für die Zertifizierung von Fernkursen und Online-Fortbildungen verantwortlich ist. Die Zertifizierung durch die ZFU stellt sicher, dass Bildungsangebote bestimmten Qualitätsstandards entsprechen und den rechtlichen Anforderungen genügen.
Die Relevanz einer ZFU-Zertifizierung liegt darin, dass sie als eine unabhängige Garantie für die Qualität und Vertrauenswürdigkeit von Bildungsangeboten dient. Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker, die sich für zertifizierte Fortbildungen entscheiden, können sicher sein, dass diese den gesetzlichen Anforderungen entsprechen und hochwertige Inhalte bieten. Die ZFU-Zertifizierung erleichtert die Anerkennung der Fortbildungen bei Arbeitgebern und Bildungseinrichtungen und unterstützt Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker dabei, ihre berufliche Entwicklung auf eine solide Grundlage zu stellen.
Seinen eigenen Online-Kurs bei der ZFU zu registrieren, ist natürlich nicht umsonst:
„Die Zulassungsgebühr beträgt in der Regel nach der derzeitig gültigen Gebührenordnung 150% des Verkaufspreises des zugelassenen Fernlehrgangs. Geht der endgültigen Zulassung des Fernlehrgangs eine vorläufige Zulassung voraus, erhöht sich diese Gebühr auf 200% des Verkaufspreises.
Die Mindestgebühr für die Zulassung beträgt 1050.00 €.
Für Fernlehrgänge mit einem geringen Verkaufspreis (unter 250 €) sind ermäßigte Zulassungsgebühren zu entrichten.“ (Quelle: https://www.zfu.de/gebuehren.html)
Die Gefahren des ungeregelten Coaching-Geschäftes
Die Teilnahme an einer unzureichenden oder nicht zertifizierten Fortbildung kann schwerwiegende Folgen haben, sowohl für die berufliche Entwicklung als auch für die Gesundheit der Patienten:
- Qualitätsmangel: Unzertifizierte Fortbildungen unterliegen keiner externen Qualitätskontrolle. Dies kann zu Inhalten führen, die veraltet, unvollständig oder schlichtweg falsch sind. Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker, die solche Fortbildungen absolvieren, riskieren, auf unzuverlässige oder nicht evidenzbasierte Praktiken zurückzugreifen.
- Rechtliche Konsequenzen: In Deutschland unterliegen Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker einer Fortbildungspflicht, um ihre Patienten adäquat versorgen zu können. Die Teilnahme an nicht zertifizierten Fortbildungen kann zu rechtlichen Problemen führen und möglicherweise die berufliche Existenz gefährden.
- Anerkennung: Viele Arbeitgeber und Gesundheitseinrichtungen erkennen ausschließlich ZFU-zertifizierte Fortbildungen an. Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker, die nicht auf diese Anerkennung setzen, könnten ihre beruflichen Möglichkeiten stark einschränken.
Wo finden Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker ZFU-zertifizierte Fortbildungen?
Die gute Nachricht ist, dass es eine breite Palette von ZFU-zertifizierten Fortbildungen für Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker gibt. Diese können an verschiedenen Bildungseinrichtungen und Online-Plattformen gefunden werden. Hier sind einige Möglichkeiten:
- Hochschulen und Bildungseinrichtungen: Viele renommierte Bildungseinrichtungen bieten zertifizierte Fortbildungen für Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker an. Hier können umfassende und qualitativ hochwertige Kurse gefunden werden.
- Spezialisierte Online-Plattformen: Es gibt Online-Plattformen, die sich auf ZFU-zertifizierte Fortbildungen im Bereich der Naturheilkunde und alternativen Medizin spezialisiert haben. Diese bieten eine Vielzahl von Kursen, die auf die Bedürfnisse von Heilpraktikerinnen und Heilpraktikern zugeschnitten sind.
- Branchenverbände: Einige Branchenverbände und Organisationen bieten zertifizierte Fortbildungen an. Diese können besonders relevant sein, da sie auf die speziellen Anforderungen und Entwicklungen in der Naturheilkunde ausgerichtet sind.
Es ist wichtig, dass Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker ihre Fortbildungen sorgfältig auswählen, um sicherzustellen, dass sie ihren beruflichen Bedürfnissen und Qualitätsansprüchen gerecht werden. Bei der Auswahl von Fortbildungen sollten sie stets auf die ZFU-Zertifizierung achten, um Qualität und Vertrauenswürdigkeit zu gewährleisten.
Qualität und Sicherheit in der Fortbildung
Wir werden in der Wirtschaftswelt mit Argusaugen betrachtet, daher ist die Qualität und Sicherheit in der Fortbildung von entscheidender Bedeutung. Das Problem des ungeregelten Coaching-Geschäftes und nicht zertifizierter Online-Kurse kann die berufliche Entwicklung und die Gesundheit der Patienten gefährden.
Die ZFU-Zertifizierung bietet eine klare Richtlinie, um diese Risiken zu minimieren und die besten Bildungsmöglichkeiten zu gewährleisten. Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker, die auf ZFU-zertifizierte Fortbildungen setzen, investieren nicht nur in ihre eigene berufliche Entwicklung, sondern tragen auch zur Sicherheit und Qualität in der Naturheilkunde bei.
Achtet also bei der Auswahl eurer Kurse unbedingt, wer dahinter steckt. Einen Kurs bei jemanden zu buchen, der Coach ist oder keine genaue Berufsbezeichnung und keinen Werdegang veröffentlicht, ist zumeist nicht anerkannt. Versteht mich nicht falsch, es gibt auch gute Coaches, aber der Begriff ist nicht geschützt, jeder kann sich so nennen und dementsprechend schwank die Qualität der Inhalte enorm. Da Bildung in der Regel teuer ist, lohnt sich ein Qualitätscheck auf alle Fälle!