Hunde in Arztpraxen – Eine Diskussion über den Nutzen und mögliche Risiken
Die Idee, Hunde in Arztpraxen zu erlauben, hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen. Für viele Menschen sind Hunde treue Begleiter, die ihnen bei Krankheiten oder medizinischen Untersuchungen helfen können. Doch welche Auswirkungen hat die Anwesenheit von Hunden in Praxen, welche Risiken gibt es und was ist überhaupt vom RKI und der KRINKO erlaubt? Ein Rundumschlag über den besten Freund des Menschen in einem Praxisumfeld.
Zunächst einmal gibt es einige Vorteile, die die Anwesenheit von Hunden in Praxen haben kann. Hunde können beispielsweise Patienten beruhigen, die unter Angstzuständen oder Depressionen leiden. Es gibt auch Studien, die zeigen, dass Hunde dazu beitragen können, den Blutdruck und den Herzschlag zu senken, was besonders bei Patienten mit hohem Blutdruck von Vorteil sein kann.
Darüber hinaus kann die Anwesenheit von Hunden in Praxen dazu beitragen, das Wohlbefinden von Patienten zu steigern. Viele Menschen fühlen sich einsam oder isoliert, wenn sie medizinische Untersuchungen durchführen müssen. Hunde können dazu beitragen, dass sich Patienten wohler und sicherer fühlen, indem sie eine freundliche und beruhigende Präsenz bieten.
Allerdings gibt es auch mögliche Risiken bei der Anwesenheit von Hunden in Praxen . Einige Patienten könnten allergisch auf Hunde reagieren, was zu Atembeschwerden oder sogar einem anaphylaktischen Schock führen kann. Darüber hinaus können Hunde Krankheiten übertragen, insbesondere wenn sie nicht richtig geimpft oder gepflegt werden. Ein weiteres Risiko ist, dass Hunde unvorhergesehene Verhaltensweisen zeigen können, die Patienten verängstigen oder verletzen können.
Das RKI ist immer wieder mit der Frage konfrontiert, weil die Nutzung von Assistenzhunden immer weiter verbreitet wird und daher auch Klinikbetriebe und Arztpraxen Lösungen finden müssen, um mit den Tieren umzugehen. Es gibt daher eine Verordnung, die sich zu lesen lohnt. Sie ist zwar an Krankenhäuser gerichtet, kann aber genauso für eine Naturheilpraxis übernommen werden. Eigentlich ist es selbsterklärend, sollte ein Hund mit in die Praxis genommen werden. Der Hund muss natürlich geimpft, regelmäßig tierärztlich untersucht und entsprechend ausgebildet sein. Es sollte auch klare Regeln und Richtlinien für das Verhalten von Hunden in der Praxis geben, um sicherzustellen, dass sie keine Gefahr für Patienten oder Mitarbeiter darstellen. Einfach den Familienhund mitnehmen weil an dem Tag niemand sonst aufpassen kann, scheidet damit aus. Es muss sichergestellt sein, dass kein Praxisbesucher einem Risiko ausgesetzt ist, das lässt sich anhand des Terminkalenders planen. Sollte ein Praxishund auf Dauer einziehen, muss sich das Einverständnis der Patient*innen eingeholt werden und diese müssen im Vorfeld informiert sein.
Insgesamt gibt es Vor- und Nachteile bei der Anwesenheit von Hunden in Praxen . Während Hunde dazu beitragen können, das Wohlbefinden von Patienten zu steigern und sie zu beruhigen, gibt es auch oben genannte Risiken, die beachtet werden müssen. Es ist wichtig, dass Ihr sorgfältig abwägt, ob die Anwesenheit von einem Hund für die Praxis geeignet ist und welche Vorkehrungen getroffen werden müssen, um das Risiko von Verletzungen oder Krankheiten zu minimieren. Nicht alle Menschen sind begeistert, wenn Sie einem Fellkollegen begegnen und es muss sichergestellt sein, dass Kontakt nur dann stattfindet, wenn es beide Seiten auch wünschen.
Und zu guter Letzt ist es auch für das Tier ein nicht unerheblicher Stressfaktor, sich ruhig und gelassen mit vielen Fremden Menschen zu umgeben. Sollte er nicht dafür ausgebildet sein, kann er sich selber Lösungen für diesen Konflikt aneignen, die ihr als Halter*in vielleicht nicht unbedingt wünscht. Auch das Tier hat Arbeitszeiten, die nicht überschritten werden sollten, überfordert eure Fellkollegen nicht und habt Wesensveränderungen gut im Blick. Nicht immer ist auf ersten Blick ersichtbar, wenn ein Tier mit einer Situation überfordert ist. Das kommt auch ganz stark auf die jeweilige Rasse an. Für meine Fellkollegin (Eurasier) wäre es das große Grauen 🙂