Viele Frauen, die beschließen eine Heilpraktiker-Ausbildung anzufangen, haben bereits einen Beruf. Das liegt daran, dass man die Prüfung vor dem Gesundheitsamt erst mit 25 Jahren ablegen darf und bis zu diesem Zeitpunkt haben die meisten dann doch schonmal was anderes angefangen. Und manchmal merkt man auch erst im Laufe des Lebens, dass der ursprünglich gewählte Beruf doch nicht so erfüllend ist, wie gedacht und sucht eine Alternative die erfüllender ist. Et voila, da sind wir dann, in der Mitte unseres Lebens in einer Schulbank! Zuhause die Kinder, vormittags der Halbtagsjob und am Wochenende die Schwiegermutter… irgendwie wird es schon gut gehen? Wir wären keine Mütter, wenn wir eines nicht ganz besonders gut könnten: Nämlich Zeitmanagement. Und darum geht es heute hier, wie funktioniert das Zeitmanagement als Mutter in einer Heilpraktiker-Ausbildung über mehrere Jahre? Erstaunlich gut!
Niemand ist im Beruf so effektiv und einfallsreich wie es Mütter sind. Niemand so belastbar, niemand so zäh. Mütter reißen Stunden am Tag, da träumen Manager von. Sie organisieren gleich mehrere Leben und zwar von morgens um halb sechs bis abends um 22:30. Sie schaffen es, dass morgens alle mit geputzten Zähnen und halbwegs fleckenfrei das Haus verlassen obwohl Kind 1 noch 7,95 für das Englischbuch mitbringen muss, Kind 2 „vergessen“ hat Seite 43 im Mathebuch zu machen weil es die Aufgabe nicht verstanden hat, Kind 3 nur „falsche“ Hose hat weil die einzige „richtige“ in der Wäsche ist und nun bei 3 grad und Nieselregen im Schlafanzug los will. Der Hund wiederum mag keinen Regen und will nicht mit und das Fahrradschloss war gestern auch noch da, heut nicht. Vier Stunden später stehen alle wieder hungrig vor der Tür und meckern wenn es Gemüse gibt. Und das sind wohlbemerkt die Tage, an denen alles glatt geht, es gibt noch ganz andere. Mütter schaffen das nicht nur einmal, zweimal… nein, das geht über viele viele Jahre.
Und nun, surprise surprise, welcome in my life. Ich habe drei Söhne, einen Hund, zwei Jobs, keine Haushaltshilfe und die großartige Idee mein Leben um einen weiteren Beruf zu bereichern, ich will Heilpraktikerin werden! Wie das gehen soll hab ich mir vorher nicht überlegt. Zum Glück, sonst hätte ich es wohl nicht gemacht. Ich hab mir also eine Schule gesucht, die so flexibel war, dass ich mir den Unterricht im Grunde so legen konnte wie es passt. Ich hab die Seminare an den Wochenenden gehabt, unter der Woche habe ich Vollzeit gearbeitet. Halbtags ausser Haus, Nachmittags meine Kunden aus dem Homeoffice betreut. Alle zwei bis vier Wochen Seminare. Viel Zeit zum Lernen blieb mir also nicht. Ich hab auch schnell gemerkt dass es was total anderes ist mit ende 30 die Schulbank zu drücken als mit 18. Mein Gehirn brauchte sehr viel mehr Wiederholungen, ich hatte oft das Gefühl es eher mit einem Sieb als mit einem Kopf zu tun zu haben. Und während meine kinderlosen Schulkollegen ihre durchstrukturierten Lernpläne und Lerngruppen organisierten, hatte ich genug mit meinem Alltag zu tun. Ich puzzelte das Lernen ganz automatisch in die noch so kleinste Lücke, in jede Lücke die es gab.
Einige Lücken waren nur Minuten, die wenigsten davon habe ich am Schreibtisch/Küchentisch verbracht. Und, Spoileralert: Ich habe meine Prüfung auf Anhieb in Rekordzeit bestanden und parallel noch die Osteopathie-Ausbildung angefangen. Sonst würde ich jetzt hier nicht so mit meinen Tipps angeben 😉
Also, hier sind meine Management-Tipps:
- Einen stundengenauen Kalender führen und den Tag in die Stunden einteilen, man sieht schnell die Freistunden. Diese werden dann mit Themen verplant, damit man nicht lange überlegen muss, was man denn lernen will. Das Beitragsbild ist mein Kalender, Kinderzeiten haben Farben, Jobs haben Farben und so kann ich genau sehen welche Wochen eng werden und wo Luft ist.
- Ich hab unglaublich viel im Denken gelernt. Wann immer ich nicht irgendwem zuhören musste, hab ich im Kopf Blutwerte, Normen, Zahlen, Muskeln und Knochen vor mich hingesagt, ständig.
- Zu jedem Thema hab ich eine eigene Audiodatei aufgenommen und die immer und immer wieder angehört, in der Badewanne, im Wartezimmer, beim Wäschemachen und putzen, beim kochen und der Gassirunde und im Auto.
- Ich hab mir eine Lernpartnerin gesucht, mit der ich mich einmal die Woche online getroffen habe. Wir haben nicht immer gelernt, auch viel gequatscht, uns ausgeheult, abgefragt, Tipps gegeben und uns gestützt. Sie war das Beste was mir passieren konnte!
- Ich hab Filmchen gesehen. Statt Netf*lix habe ich ungelogen zwei Jahre lang Dokus über Medizin gesehen, alles was ich finden konnte. Und irgendwann wurde mir die medizinische Sprache vertrauter.
- Ich habe auch Bücher gelesen aber meistens fehlte mir dazu die Zeit, das ging nur am Wochenende wenn alle noch schliefen.
- Ich habe die TYPOTHALAMUS Lernposter erstellt weil ich keine Zeit hatte ständig was nachzuschlagen wenn mir etwas entfallen war. So musste ich mich genau mit jeden Thema beschäftigen und hatte am Ende eine Lernhilfe die im Bad hing. Bei jedem Zähneputzen konnte ich die wichtigen Themen wiederholen ohne Bücher suchen zu müssen.
- Ich hab meinen Haushalt einfach mal liegen lassen. Am Anfang fiel mir das sehr schwer, dann immer leichter. Jetzt geht auch vieles ohne mich weil die Kinder gelernt haben, dass ich hier nicht die Putzfrau bin. Jeder muss seinen Teil zum Familienleben beitragen.
Es ist viel und man muss das wirlich wollen. Und es geht wirklich nicht über einen langen Zeitraum, ich war nach der Prüfung echt fertig und habe Monate gebraucht um zu realisieren, dass ich mal wieder einen Film gucken kann. An eine eigene Praxis war gar kein Denken. Aber ich habe es geschafft und dieses Gefühl ist großartig!! Das wünsche ich jedem von euch. So, ich hoffe meine Tipps sind hilfreich. Kommt gut durch die Prüfung!
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