Um Heilpraktiker:in zu werden, muss man sehr sehr viel lernen! (Ich war ehrlicherweise ein bisschen überrascht, als ich meinen Lehrplan das erste Mal ganz genau angesehen habe.) Als ich meine Ausbildung begann, habe ich bereits eine ganze Zeit in einer Heilpraktiker-Praxis gearbeitet und wusste ziemlich genau, dass man für diese Aufgabe ein großes Wissen benötigt. Und dass dieses Wissen unglaublich spannend ist. Davon wollte ich irgendwann mehr.
Ich komme als Grafikerin aus der klassischen Werbung, habe also keine Vorkenntnisse gehabt. Ich hab mit den typischen Medizingrundlagen angefangen zu lernen und mich an einer Schule angemeldet um möglichst gut auf die Prüfung vorbereitet zu sein. Ich hab stapelweise Anatomiebücher gelesen, tausend Filmchen geguckt, Lernkarten gewälzt, Audios aufgenommen und mich über die Monate in die Welt der Medizin verliebt.
Und von Esoterik war keine Spur zu sehen!
Im Gegenteil: Wir sind an der Schule extrem genau in allen anatomischen Fächern unterrichtet worden, mussten uns durch die Gesetzeskunde wühlen, die Nomenklatur erlernen und am Ende zu jeder Infektionskrankheit wissen, wie wir sie erkennen, was man wohin meldet und natürlich immer und immer wieder, wo als Heilpraktiker:in unsere Grenzen sind!
Der Lernstoff scheint kein Ende zu nehmen, gerade zum Ende der Ausbildung, wenn es an das Wiederholen geht, türmt es sich vor einem auf, wie der Mount Everest. Und ganz oben, an der eiskalten Spitze, da wollen wir irgendwann zitternd stehen und unsere Heilpraktiker-Erlaubnis abholen. Aber wie kommt man da unbeschadet hin?
Die gute Nachricht: Unser Gehirn kann sich wirklich alles merken. Es braucht nur ein paar visuelle Tricks.
Ich hab mich an einem Tag sehr über mein Gehirn geärgert, dass offensichtlich profane Eiswerbung besser im Gedächtnis behalten kann als den hormonellen Regelkreis. Und ich habe beschlossen diese Schwäche zu nutzen.
Wenn Werbung geht, geht Wissen auch! Denn:
- Lernposter funktionieren über das Unterbewusstsein: Du musst nur oft genug hinsehen und dein Gehirn merkt sich, was wo steht. So oft kannst du kein Buch lesen, wie du beim Zähneputzen auf ein Poster guckst, glaub mir!
- Lernposter sind wie Fastfood: Du hast nicht das Gefühl zu lernen, wenn du in deiner Wohnung auf ein Poster schaust. Es läuft einfach nebenher. Du musst nicht einmal was dafür tun, nur gucken!
- Lernposter fassen alles wichtige zusammen: Ich habe Stunden damit verbracht, bestimmte Blutwerte zu googlen oder den PH-Gelenkbus zu suchen oder die Inkubationszeit einer Krankheit, weil sie mir in dem Moment nicht mehr eingefallen ist. Wie schön war es, einfach nur ins Bad laufen zu müssen, wo das Poster hing!
- Lernposter sparen Zeit: Ja, unfassbar viel sogar! Das große Ganze lernt sich am besten über viele Blickwinkel und das Poster fasst alles am Ende zusammen und gibt dir die nötige Gedächtnis-Stütze um wichtige Punkte nicht aus dem Auge zu verlieren.
- Lernposter sind nachhaltiges Lernen pur: Genau, dein Gehirn nimmt dir nämlich die Sortier-Arbeit ab. Durch den Farbcode und die Anordnung, die an Werbeplakate angelehnt ist, wird das Wissen eine Ebene tiefer abgespeichert. Du kannst also unter Stress (in der Prüfung) besser daraus zugreifen weil es keine reinen Textfakten sind, sondern dein Gehirn ein Bild dazu hat, was es verknüpfen kann.